Panoramafotografie in Höhlen und im Karst
In Höhlen Panoramen zu produzieren ist eine ganz besondere Herausforderung und erfordert sorgfältige Planung und Kontrolle der Beleuchtungsweise. Doch gerade diese Komplexität macht den Reiz der Panoramafotografie aus. Als Belohnung winken ungewöhnliche 90° bis 360° Perspektiven, die zum Teil einen überraschend anderen und sehr reizvollen Raumeindruck vermitteln. Doch auch für die Landschaftsfotografie im Karst ist diese Technik bestens geeignet – und wesentlich einfacher umzusetzen.
Wie entsteht eigentlich so eine Panoramafotografie?
Hier schildere ich ihnen exemplarisch, welches technische Vorgehen hinter dem Titelpanorama von speleo-photo steckt. Oder, besser gesagt, den beiden Versionen des Titelbildes, deren Überblendung Sie sehen wenn Sie mit der Maus über das Bild fahren (abhängig von Ihrem Rechner und nur wenn JavaSkript in Ihren Browsereinstellungen aktiviert ist; ansonsten bildet das zweite Bild auch den Rahmen der speleo-photo Seiten).
Die Aufnahmen entstanden ausnahmsweise ganz ohne Assistenz. Mit dabei waren ca. 10 kg Fotoausrüstung, die in einem mittelgroßen Höhlenschleifsack Platz fand. Als Motiv wählte ich ein Raumaufnahme im klassischen Panoramaformat mit fast 180° Bildwinkel. Das Ergebnis besteht nicht aus einem einzelnen Foto, sondern aus vier überlappenden Teilbildern, die jeweils in zwei Beleuchtungsvarianten aufgenommen wurden. Diese Aufnahmen entstanden mit einer digitalen PENTAX Spiegelreflexkamera mit hochwertigem Weitwinkelobjektiv, die auf einem Leichtstativ montiert wurde, das mit einem speziellen Panoramakopf mit Rotationsplatte und Nodalpunktadapter ausgestattet war. Insgesamt entstanden folgende acht Einzelbilder:
Decke und Vordergrund sind mit vier kompakten Elektronikblitzen ausgeleuchtet (je einer ganz links und ganz rechts; zwei vom Boden aus in Richtung Höhlendecke weisend). Diese wurden kabellos mithilfe eines Infrarotblitzes auf der Kamera und Lichtsensoren an den Blitzen ausgelöst. Das warme Licht im Zentrum der Halle stammt von kraftvollen, alten Blitzbirnen (Sylvania PF 60), die nur einmal gezündet werden können und dabei ein vielfach stärkeres Licht freigeben (Leitzahl ca. 180!) als ein moderner Elektronikblitz. Genug Licht also, um diese 50 x 30 m durchmessende Halle bei f6.3 und ISO 200 auszuleuchten. Für die vier Aufnahmen, bei denen ich die Blitzbirnen in der Mitte der Halle selbst gezündet habe, kam ein kleiner Funkauslöser für die Kamera zum Einsatz.
Zu Hause am Rechner wurden die Einzelbilder dann mit der Bildverarbeitungssoftware Adobe Lightroom aus den Rohdaten (RAWs) entwickelt und mit der Panoramasoftware PTGui Pro zusammengefügt. Danach beschnitt ich das Motiv, bevor es den Weg in den HTML-Editor Adobe Dreamweaver und damit auf diese Website fand.
Aber nun zu den Panoramagalerien ...
|
|
|
Plateaus der Grands Causses (Frankreich)
Die kargen Karstplateaus der Grands Causses im Süden Frankreichs werden durch die Schluchten der Tarn und der Jonte zergliedert und sind sowohl oberflächlich als auch unterirdisch eine beeindruckende Landschaft.
zur Panoramagalerie Grands Causses / hier in XL (XL für Auflösungen > 1500 px und schnelles Internet) |
|
|
Schlucht der Ardèche (Frankreich)
Die Ardècheschlucht und ihre Umgebung ist ein klassisches Karstgebiet im Süden Frankreichs. Es beherbergt einige der bedeutendsten Höhlen des Landes – auch abgesehen von der inzwischen berühmten Grotte Chauvet mit ihren atemberaubenden Höhlenmalereien!
zur Panoramagalerie Ardèche / hier in XL |
|
|
Gebirgsmassiv Vercors (Frankreich)
Das Karstplateau Vercors in den französischen Alpen ist nicht nur landschaftlich ein Highlight, sondern durchaus auch in Bezug auf die unterirdischen Karstphänomene.
zur Panoramagalerie Vercors / hier in XL |
|
|
Verdonschlucht (Frankreich)
Die Gorge du Verdon gilt als bedeutendster Canyon Frankreichs. Der Verdon hat sich bis zu 700 m tief durch den Kalk gefräst und dabei vertikale Kletterwände der Extraklasse geformt.
zur Panoramagalerie Verdon / hier in XL |
|
|
Gebirgsmassiv Chartreuse (Frankreich)
Die Chartreuse ist ein Juwel unter den Karstlandschaften Frankreichs. Das alpine Massiv beherbergt über 360 km an bekannten Höhlengängen. Im majestätisch aufragenden Dent de Crolles forschten einst namhafte Pioniere wie Martel, Chevalier, Petzl und viele mehr.
zur Panoramagalerie Chartreuse / hier in XL |
|
|
Insel Mallorca (Spanien)
Mallorca, die größte Insel der Balearen, beherbergt mehr als 4000 erfasste Höhlen – darunter eine ganze Reihe mit dem Prädikat Weltklasse. Auch oberirdisch bietet Mallorca schönen und wilden Karst, fernab vom dumpfen Massentourismus.
zur Panoramagalerie Mallorca / hier in XL |
|
|
Archipel Neuseeland
Diese große Inselgruppe bietet einen diversen wie exotischen Karst der Extraklasse: Vom subtropischen Regenwald bis hin zu kargen alpinen Karrenlandschaften birgt der Untergrund zahlreiche Schätze und ein immenses potential für weitere Höhlenforschung.
zur Panoramagalerie Neuseeland / hier in XL |
|
|
Plateau der Reiteralm (Deutschland/Österreich)
Das Karstplateau der Reiteralm in den Berchtesgadener Alpen ist seit 35 Jahren ein Forschungsfeld der Höhlenforschungsgruppe Ostalb-Kirchheim. Die Panoramagalerie zeigt Bilder aus dem rund 8 km langen Eisrohrhöhle-Bammelschacht-System.
zur Panoramagalerie Reiteralm / hier in XL |
|
|
The Burren (Irland)
Ein Karstgebiet mit ganz besonderem Charakter ist der Burren im Westen Irlands, über den schon General Edmund Ludlow 1651 treffend sinnierte: "Kein Baum um einen Mann zu erhängen, kein Wasser ihn zu ertränken, keine Erde ihn zu begraben"
zur Panoramagalerie Burren / hier in XL |
|
|
Guadalupe Mountains (New Mexico, USA)
Der Kern der "Guads" wurde während des Perm durch tropische Korallenriffe aufgebaut. Heute beherbergen diese Kalkgesteine einige der ungewöhnlichsten und schönsten Höhlen der Welt, darunter die berühmte Lechuguilla Cave – ein wahres Juwel des Untergrunds.
zur Panoramagallerie Guadalupe Mountains / here in XL |
Assistenz bei den Aufnahmen zu diesen Fotogalerien:
Hazel Barton, Katey Bender, Derek Bristol, Silvia Carrozzo, Beth Cortright, Ielena Fonda, Peter Gedei, Vid Gorjan, Leo Klimmer, Jörg Haußmann, Artur Hofmann, James Hunter, Sybille Kilchmann, Angela und Stephan Lang, Aria Mildice, Valeria Pasqualini, Gitti Plank, Dario Riavini, Thomas Schneider, Michael Schopper, Thomas Schulzki, Rainer Straub, Mijca Vrviscarja, James Wells, Stefanie Wisshak, Elisabeth Wolf
Tausend Dank! |