Höhlenfotografie und Höhlenschutz – ein Spannungsfeld
Ein Thema, das ich sehr ernst nehme, ist das sensible Verhältnis zwischen Höhlenfotografie und Höhlenschutz. Es sind zwei Dinge, die Höhlenfotografen – zum Teil leider zu Recht – vorgeworfen werden:
1. Direkte Schäden durch Höhlenfotografen
Immer wieder stößt man in Höhlen auf Spuren, die ganz offensichtlich auf das Wirken unachtsamer Fotografen zurückzuführen sind. Sei es, um an diese oder jene "perfekte" Kameraposition zu gelangen, ein verstecktes Excentrique abzulichten, oder einen Blitz "optimal" zu platzieren. Auch achtlos weggeworfene Blitzbirnen oder Batterien fallen ins Auge. Hier ist Selbstdisziplin unerlässlich: Nicht jedes Bild muss in den Kasten und nicht jede Blitzposition ist essenziell!
2. Spektakuläre Höhlenbilder locken weitere Menschen in Höhlen
Das mag wohl sein, aber ich denke, hier muss differenziert werden, denn der Ton macht die Musik: Es ist ein erheblicher Unterschied, ob ein Beitrag mit dem Titel "Abstieg in die Höllenschlünde" in einem Klettermagazin veröffentlicht wird (gleich inklusive Anfahrtsskizzen) oder ob die Bilder in einem Beitrag namens "Fragiles Naturwunder Tropfstein" präsentiert werden. Wenn es gelingt, Faszination, zerbrechliche Schönheit und Ästhetik von Höhlen und Sinterformen, sowie den Respekt vor dieser verwundbaren Unterwelt zu vermitteln, dann ist sogar viel im Sinne des Höhlenschutzes getan!
|